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Ein Möbel von Pius Kaufmann, das mitzieht
Für sein Möbellabel LUM in Bezau fertigt Pius Kaufmann Möbel aus ausschließlich regionalen Hölzern. Mit seiner spannenden Idee, ein nur mit Hilfe eines Beschlags auf- und abbaubares Möbel zu entwickeln, hat der Tischlermeister unser Gerola-Team begeistert! Wir wollten von Pius wissen, was es mit dem zerlegbaren Möbel auf sich hat: Er eroberte damit in diesem März sogar die Bühne des internationalen Ausstellungsprogramms von STAGE in Bregenz.
Gerola: Pius, wir durften ein wirklich cooles Projekt für dich umsetzen. Wie ist es dazu gekommen?
Pius: Es ging grundsätzlich darum, einen Beschlag für zerlegbare Möbel zu entwickeln. Damit sind einzelne Möbelstücke oder auch Einbaumöbel gemeint, die man immer wieder für unterschiedliche Räume über einen sehr langen Zeitraum nutzen und verändern kann.
Gerola: Und warum müssen sie zerlegbar sein?
Pius: Meine Möbel sind ja nicht nur zu Lebzeiten nutzbar – sie halten sozusagen für „Überlebzeiten“. Das kommt daher, dass ich rund zehn Jahre in Wien gelebt und gearbeitet habe. Dort wohnen die meisten Menschen in Mietwohnungen und ziehen im Leben auch mehrmals um. So kam mir die Idee, dass Möbel praktische Lebensbegleiter sein sollten, die man an jeden neuen Wohnort mitnimmt.
Gerola: Die Zerlegbarkeit ist für deine Möbel also ganz essenziell.
Pius: Genau, das war übrigens schon in früheren Zeiten so: Biedermeierschränke sind zum Beispiel immer zerlegbar gewesen, weil man die kostbaren Erbstücke ja mitnehmen wollte. Mein Ziel heute ist es, dass auch meine Möbel später zu Erbstücken werden.
Gerola: Das ist wirklich cool! Wenn du ein zerlegbares Möbel konstruierst, wozu brauchst du einen entsprechenden Beschlag?
Pius: Ein Beschlag hat den Vorteil, dass ich im Endeffekt kein spezielles Werkzeug dazu benötige, um die Möbel auf- und abzubauen. Sie dürfen auch nicht verleimt sein. Ein Laie sollte das Möbelstück ohne Bedienungsanleitung, völlig selbsterklärend und ohne Fachkenntnis auseinandernehmen und wieder aufbauen können. Das war die Anforderung für euch, um einen in Form und Funktion perfekt dazu passenden Beschlag zu entwickeln.
Gerola: Du hast das Möbel ja eigentlich für STAGE projektiert, den internationalen Kunst- und Kulturtreff im Festspielhaus Bregenz. Der Werkraum Bregenzerwald war in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal Gast auf der STAGE und konnte sich exklusiv in einem von Andi Mohr gestalteten Ausstellungsraum in der Kubatur mit 25 ausgewählten Objekten präsentieren. Dein zerlegbares Möbel war eines davon. Was war dein Gedanke, auf der STAGE auszustellen?
Pius: Grundsätzlich habe ich das Möbel natürlich für die Kundschaft konzipiert. Doch es handelt sich schon um ein sehr spezielles und spannendes Objekt. Daher habe ich die STAGE zum Anlass genommen, es auszustellen und darauf hinzuweisen, dass dieser Beschlag absolut Sinn macht. In diesem Zusammenhang habe ich auch eine Plattform genutzt, um zu zeigen, wie man das Möbel weiterentwickeln und Möglichkeiten für eine präzise und saubere Fertigung finden kann.
Gerola: Pius, wie kam es vor diesem Hintergrund zur Zusammenarbeit mit Gerola Metalltechnik?
Pius: Im Werkraum hatte ich Fredy Kloser, unser Vorstandsmitglied, kennengelernt. Und da dachte ich, den könnte ihn mal fragen – zumal der Zeitrahmen sehr eng war und ich den Beschlag praktisch am nächsten Tag brauchte ...
Gerola: Stimmt …
Pius: Für mich war es daher super, dass ich nach einer Vorbesprechung mit Fredy und Josef gleich eine technische Zeichnung erhielt. Drei Tage später schon kam der Anruf, ich könne die fertigen Beschläge abholen. Das war einfach sensationell und hat mir im Endeffekt auch ermöglicht, dass ich das Möbel so zeitnah realisieren und den Termin für STAGE einhalten konnte.
Gerola: Unserem Team hat es auch enorm Spaß gemacht, diesen Beschlag zu entwickeln. Er sieht richtig toll aus, zumal mit dieser Funktionalität und dieser erstklassigen Idee. Bleibt uns nur noch eine Frage: Wann startest du mit deinem nächsten Projekt bei Gerola?
Pius: Wenn im kommenden Jahr die nächste Weiterentwicklung ansteht, werde ich sicher wieder auf Gerola zukommen.
Gerola: Wir sind mega gespannt und natürlich wieder mit Freude dabei!
Bilder: Dominic Kummer